Vinyl der Woche (1)

Vinyl der Woche (1)

 

Vinyl der Woche [1]


999 – The Biggest Prize in Sport (1980)


Mit The Biggest Prize in Sport legten 999 ihr drittes Studioalbum vor – erschienen 1980, produziert von Vic Maile und das erste unter Polydor. Fun Fact: Weil Drummer Pablo Labritain verletzt war, sprang Ed Case ein, ein Freund der Band, der alle Songs schon draufhatte.

Musikalisch merkt man: Die Band geht weg vom ganz rohen Punk und baut mehr Struktur, Melodie und sogar ein bisschen Pop-Appeal ein – ohne die Energie zu verlieren. Das Ganze klingt mehr nach einer Mischung aus Punk, Rock und leichtem New Wave.

Highlights sind der Opener „Boys in the Gang“, das bissige „Inside Out“, das reggae-inspirierte „Trouble“ (eine tolle Abwechslung auf dem Album, das mich positiv gestimmt hat) und „Hollywood“, inspiriert von der ersten Kalifornien-Reise. Auch der Titelsong und Stücke wie „Stop! Stop!“ halten den klassischen Punk-Drive.

Kritikpunkt: Manchmal empfinde ich den Sound etwas dünn – nicht mehr so wild und roh wie die ersten Platten. Dafür zeigt das Album aber, dass 999 mehr draufhaben als nur Krach und Tempo.

Das Ergebnis: ein Album, das Punk mit Melodie verbindet und der Band sogar einen Platz in den US-Charts brachte (#177 Billboard 200). Kein radikales Statement mehr, aber ein starkes Stück britischer Punkgeschichte mit Hitpotenzial.

Fazit: 3/5 Sterne – eingängig, energiegeladen, vielleicht nicht durchgehend perfekt, aber ein echter Meilenstein in der Entwicklung der Band.

 

Pressung:

Gehört habe ich die originale US-Vinylpressung von 1980. Für das Genre darf man natürlich kein audiophiles „High End“ erwarten – aber die Aufnahme ist durchweg solide. Besonders gefällt die ausgewogene Abmischung: Der Gesang steht wunderbar mittig im Klangbild und kommt sehr klar rüber. Insgesamt eine ehrliche, gut hörbare Pressung, der ich 3/5 Sternen gebe.

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